Auftraggeber | WEG Dr.-Otto-Meyer-Str. 40-42 Augsburg – vertreten durch Modena Bau GmbH; Ansprechpartner Hr. E. Allar; tel.: 0821 72010-20; Email: info@modena-bau.de |
Maßnahmen | Bearbeitung in 3 Bauabschnitten, Ausbau Pflasterbelag um Stützen und entlang von Wänden, Betoninstandsetzung der chloridbeaufschlagten Stützensockel (Reprofilierung mit Vergussbeton C30/37), Schadstelleninstandsetzung, Oberflächenschutz OS8 an Stützen- und Wandsockeln, Oberflächenschutz OS2 an Stützen und Unterzügen |
Auftragsumfang | TG mit 79 Parkplätzen, 44 Stützen und ca. 200 lfm Wandsockel |
Ausführungszeit | Zeitraum 15.05. - 20.07.2017 |
Bei der Tiefgarage handelt es sich um ein teilweise überbautes, 1 stöckiges Stahlbetonbauwerk. Die Abtragung der Lasten aus den darüber liegenden Bauteilen wird über Unterzüge (Linienauflager) und über Stahlbeton-stützen sowie Wandscheiben in die Streifen- und Einzelfundamente eingeleitet.
Die Ausbildung der Fahr- und Parkflächen erfolgte direkt auf dem Baugrund als ein sogenannter nichttragender Parkboden. Als Belag wurde ein Betonpflasterbelag (sogenannte „Knochensteine“) mit einer Dicke von nur 6 cm in einer ca. 5 cm dicken Splittschicht auf die verdichtete Frostschutzschicht verlegt.
Diese Ausführungsart erfreut sich zunehmender Verbreitung, da die hohen Anforderungen aus der Expositionsklasse XD3 (z.B. rissüberbrückende Beschichtung oder Asphaltbelag) dann für befahrene Parkflächen vermieden werden kann.
Die Stützen- und Wandfüße waren nicht durch ein Oberflächenschutzsystem vom Sprühwasser geschützt. Demzufolge lag der im Vorfeld der Sanierung bestimmte Chloridgehalt an Stützen- und Wandfüßen lokal über dem kritischen, korrosionsauslösenden Chloridgehalt. Die Folgen der Korrosion waren anhand von Abplatzungen und Rostfahnen an einzelnen Stützen deutlich erkennbar.
Die Sanierung der Tiefgarage zielte darauf ab die betroffenen Wand- und Stützenfüße gemäß dem Prinzip R-Cl der Richtlinie SIB des DAfStb instandzusetzen (Betonabtrag mittels Höchstdruckwasser-Strahlen mit der Handlanze und 2500 bar Wasserdruck sowie Reprofilierung mit Vergussbeton Sakret PB C30/37) und anschließend alle aufgehenden Bauteile bis auf eine Höhe 50 cm oberhalb des Fahrbelags sowie die angrenzende Oberflächen der Fundamente mit einem Oberflächenschutz (kurz: OS-System) zu versehen. Da die OS-Systeme unterhalb der Fahrbahn weder mechanischen Verschleiß noch einer Alterung durch UV-Licht ausgesetzt sind, kann von einer hohen Dauerhaftigkeit der OS-Systeme ausgegangen werden.
Für die Ausführung wurden die Knochensteine entlang der aufgehenden Bauteile (etwa 30 cm breit) ausgebaut und die horizontalen Fundamentoberflächen freigelegt. Anschließend wurden die freigelegten Fundamentoberflächen und die Sockel der aufgehenden Bauteile einer Untergrundvorbereitung (Schleifen) unterzogen und das OS-System (mit Hohlkehle am Anschluss) im Farbton des Auftraggebers (RAL 7038) aufgebracht. Die Betonoberflächen der Stützen (oberhalb 50 cm) und die Unterzüge wurden mit Höchstdruckwasser (ca. 500 bar) gewaschen und anschließend ein sogenanntes OS2-System als „Karbonatisierungsbremse“ im Farbton weiß aufgebracht.