Auftraggeber | WEG Helmhof – Donauwörtherstr. 3b Gersthofen, Ansprechpartner Hr. Florian Fendt tel.: 0821 650 759 0 Email: F.Fendt@Helmhof-Hausverwaltungen.de Link: http://www.helmhof-hausverwaltungen.de/gersthofen/aktuelles-downloads-oeffnungszeiten/aktuelles/ |
Maßnahmen | Aus- und Einbau Pflasterbelag, Betoninstandsetzung der beschädigten Stützen- und Wandsockel (Höchstdruckwasserstrahlen mit 2500 bar, Abtragstiefe 80 mm, Reprofilierung mit Vergussbeton C30/37), Fugeninstandsetzung, Oberflächenschutz OS8 und OS2 |
Auftragsumfang | Viergeteilte Tiefgarage mit Einzelflächen von 700 m2 und 30 P; 2700 m2 und 114 P; 1200 m2 und 43 P; 900 m2 und 37 P |
Ausführungszeit | Bauabschnitt Zeitraum 2016: BA I 13.06. — 08.07. / BA II 11.07. — 19.08. / BA III 22.08. — 16.09. / BA IV 19.09. — 14.10. |
Bei der Tiefgarage aus dem Jahr 1995 handelt es sich um ein teilweise überbautes, 1 stöckiges Stahlbetonbauwerk. Die Abtragung der Lasten aus den darüber liegenden Bauteilen wird über Unterzüge (Linienauflager) und über Stahlbeton-stützen sowie Wandscheiben in die Streifen- und Einzelfundamente eingeleitet.
Die Ausbildung der Parkflächen erfolgte, da drückendes Wasser aus dem Baugrund ausgeschlossen werden konnte, direkt auf dem Baugrund als sogenannte nichttragende Parkböden. Als Belag wurde ein Betonpflasterbelag (sogenannte „Knochensteine“) mit einer Dicke von nur 6 cm auf eine etwa 5 bis 6 mm dicke Splittschicht verlegt.
Diese Ausführungsart erfreut sich zunehmender Verbreitung, da die hohen Anforderungen aus der Expositionsklasse XD3 (z.B. rissüberbrückende Beschichtung oder Asphaltbelag) dann für befahrene Parkflächen vermieden werden kann.
Da der Pflasterbelag jedoch für das chloridhaltige Schmelzwasser durchlässig ist, können die darunterliegenden Bauteile wie Fundamente und Stützen- bzw. Wandfüße kontaminiert werden, so dass die Kombination aus Bodenfeuchtigkeit und Chlorid eine Korrosion der Bewehrung im Beton zur Folge hat.
Die Stützen- und Wandfüße waren nicht durch ein Oberflächenschutzsystem vom Sprühwasser geschützt. Demzufolge lag der im Vorfeld der Sanierung bestimmte Chloridgehalt an Stützen- und Wandfüßen lokal über dem kritischen, korrosionsauslösenden Chloridgehalt. Die Folgen der Korrosion waren anhand von Abplatzungen und Rostfahnen an einzelnen Stützen deutlich erkennbar.
Die Sanierung der Tiefgarage zielte darauf ab die betroffenen Wand- und Stützenfüße gemäß dem Prinzip R-Cl der Richtlinie SIB des DAfStb instandzusetzen (Betonabtrag mittels Höchstdruckwasser-Strahlen mit der Handlanze und 2500 bar Wasserdruck sowie Reprofilierung mit Vergussbeton Sakret PB C30/37) und anschließend alle aufgehenden Bauteile bis auf eine Höhe 50 cm oberhalb des Fahrbelags sowie die angrenzende Oberflächen der Fundamente mit einem Oberflächenschutz (kurz: OS-System) zu versehen. Da die OS-Systeme unterhalb der Fahrbahn weder mechanischen Verschleiß noch einer Alterung durch UV-Licht ausgesetzt sind, kann von einer hohen Dauerhaftigkeit der OS-Systeme ausgegangen werden.
Für die Ausführung wurden die Knochensteine entlang der aufgehenden Bauteile (etwa 50 cm breit) ausgebaut und die horizontalen Fundamentoberflächen freigelegt. Anschließend wurden die freigelegten Fundamentoberflächen und die Sockel der aufgehenden Bauteile einer Untergrundvorbereitung (Schleifen) unterzogen und das OS-System (mit Hohlkehle am Anschluss) im Farbton des Auftraggebers (RAL 7038) aufgebracht. Die oberhalb der Sockelhöhe von 50 cm liegenden Betonoberflächen wurden mit Höchstdruckwasser (ca. 500 bar) gewaschen und anschließend ein sogenanntes OS2-System als „Karbonatisierungsbremse“ im Farbton weiß mittels Airless-Spritzen aufgebracht. Zur farblichen Gestaltung wurde schließlich noch ein blauer Leitstreifen an den Stützen sowie die P-Nummern in schwarz aufgebracht.